Drei Wochen nach dem Krieg der ELN gegen die 33. Front der FARC-EP und die Zivilbevölkerung wird das Ausmaß deutlich. Es besteht eine humanitäre Krise mit Zehntausenden Geflüchteten, über 80 Toten und unzähligen Verletzten und Verschwundenen. Die Region Catatumbo in der Provinz Norte de Santander hat durch die Offensive der ELN mit herangezogenen Truppen aus anderen Landesteilen viel Leid verursacht und sicherlich ihren politischen Kredit verspielt. Die gewaltsamen Aktionen des ELN haben zudem gravierende Auswirkungen auf diejenigen Personen, die sich dem Frieden verpflichtet haben.
Konkret betrifft es die Friedensunterzeichner der alten FARC-EP, die das Friedensabkommen von 2016 unterzeichnet haben und hier leben. Die ehemaligen FARC-Kämpfer sind während dieses Konflikts stigmatisiert und verfolgt worden. Vier der neun Friedensunterzeichner, die von der Agentur für Wiedereingliederung und Normalisierung (ARN) als vermisst gemeldet worden waren, sind nun wiederaufgetaucht. Laut staatlicher Behörden befinden sich zwei der ehemaligen Kämpfer weiterhin in Isolierung, während zwei andere lebend aus Bucaramanga und Cúcuta gemeldet wurden, wo sie derzeit institutionelle Unterstützung erhalten.
Es gibt jedoch noch keine Berichte über fünf Friedensunterzeichner, die seit Beginn dieser Gewalteskalation im Catatumbo als vermisst gemeldet wurden. Die Zahlen, die bis zum 29. Januar erfasst wurden, berichten von neun ehemaligen FARC-Kämpfern, die in den Gemeinden Teorama (5), Convención (1), Tibú (1) und El Tarra (2) als vermisst gemeldet wurden. In dieser gewaltsamen Offensive wurde auch der Tod von vier Friedensunterzeichnern bestätigt, ermordet durch die ELN, die diese als Kollaborateure bezeichneten. Das heißt, dass das Leben für die Friedensunterzeichner noch immer gefährdet ist, auch nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens.