Friedensprozess schleppt sich dahin

Die Gespräche im Rahmen des Friedensprozesses zwischen der FARC-EP unter der Führung von Calarcá Córdoba in Zentral- und Ostkolumbien sowie der kolumbianischen Regierung gehen weiter. Zuvor machten bereits die Bauernorganisationen aus den Provinzen Guaviare, Caqueta und Meta Druck, die Gespräche zwischen den Akteuren fortzuführen, sonst würden sie ihrerseits in den unbefristeten Streik gehen. Beide Delegationen planten bereits seit Wochen Treffen in der Region La Macarena, dass aber mehrmals verschoben wurde. Dies führte zum Stocken, dass bis heute anhält und für Unzufriedenheit bei der lokalen Bevölkerung sorgt.

Doch nun konnte zumindest der Überwachungs-, Kontroll- und Verifizierungsmechanismus (MVMV), der die laufenden Friedensgespräche zwischen der Regierung und dem Generalstab der FARC-EP unter Calarcá verfolgt, durch die Gespräche wieder in Kraft gesetzt werden. Ziel dieser Maßnahme ist es, den zwischen der Regierung und den Blöcken Jorge Suárez Briceño, Gentil Duarte und er Front Raúl Reyes, den vereinbarten Waffenstillstand zu überwachen und zu überprüfen. Dieser Überprüfungsmechanismus war nach dem Scheitern der Gespräche zwischen der Regierung und der Fraktion der FARC-EP um Iván Mordisco im März dieses Jahres ausgesetzt worden.

Eine UN-Überprüfungsmission und die OAS-Mission zur Unterstützung des Friedensprozesses werden die Gespräche ebenfalls begleiten, ebenso wie die kolumbianische Bischofskonferenz. Die Friedensdelegation der FARC-EP unter Calarcá, die noch am Verhandlungstisch sitzen, versicherte, dass eines der Hauptziele des Verifizierungsmechanismus darin bestehe, den Waffenstillstand in den Einflussgebieten der FARC-EP zu überwachen. Von Seiten der FARC-EP wird es dabei auch gehen, mehr Überwachung bezüglich neuer Konflikte innerhalb der FARC-EP zu haben. Die Fraktion unter Iván Mordisco erklärte unlängst den Krieg gegen die Strukturen unter Calarcá. Dies sorgte innerhalb der aufständischen Bewegung, aber auch bei der Bevölkerung für Unruhe.

Die Regierung verhandelt zudem mit der FARC-EP, zweites Marquetalia, unter der Führung von Iván Márquez. So gab es letztes Wochenende in Tumaco, Provinz Nariño, die erste Gesprächsrunde zwischen der Regierung und dem Zweiten Marquetalia. Die Gespräche waren unter anderem deshalb eingefroren worden, weil die bewaffnete Gruppe nicht mit dem Auslieferungsantrag einverstanden ist, den die Vereinigten Staaten immer noch gegen ihren obersten Kommandanten Iván Márquez stellen. In einem vollbesetzten Kolosseum diskutierten 350 Friedensführer und soziale Aktivisten ihre Friedensvorschläge zur Verbesserung des Territoriums.

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