In der Gemeinde Cartagena del Chairá, Provinz Caquetá, gab es kurz nach dem Besuch des kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro am zurückliegenden Wochenende zwei hintereinander folgende Detonationen von Sprengsätzen, die einige Schäden und fünf Verletzte verursachten. Die Sprengsätze befanden sich in unmittelbarer Nähe der Polizeistation. Die Sprengsätze zündeten um Mitternacht sowie wenig später und dienten wohl eher dazu, Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Zuvor war Präsident Petro hier, der sich unter anderem für die Rückgewinnung der Gemeinde Peñas Coloradas einsetzte. Im April 2004 wurden hier tausende Menschen von der Armee zwangsumgesiedelt, die hier einen Stützpunkt inmitten des von der Guerilla FARC-EP kontrollierten Territoriums installierte. Dieser Fall wurde in den letzten Jahren aufgearbeitet und festgestellt, dass die ehemaligen Bewohner wieder ihr Land zurückerhalten sollen.
Dieses Gebiet war im bewaffneten Konflikt von großem Interesse, weil es der zentrale Verbindungspunkt zwischen den Provinzen Meta, Guaviare und Caquetá war, wo der Süd- und der Ostblock der FARC-EP mit ihren Fronten und auch die mobile Kolonne Teófilo Forero operierten. Mit dem Militärplan „Plan Patriota“ gab es ab 2003 starke Kämpfe und auch Menschenrechtsverletzungen von Seiten der staatlichen Sicherheitskräfte.
Im Rahmen der sogenannten Aufstandsbekämpfung wurden Massenverhaftungen gegen die Bevölkerung vorgenommen, ganze Dörfer entsiedelt und einfache Menschen unter dem Vorwurf Guerilleros zu sein ermordet. Die Bevölkerung von Peñas Coloradas versucht seit zwei Jahrzehnten, in ihr Gebiet zurückzukehren und ihren Wiedergutmachungsprozess abzuschließen, von dem sie bereits anerkannt worden sind. Aktuell operieren hier Fronten der FARC-EP, die sich vom Friedensprozess losgesagt haben.