Die Friedensgespräche zwischen der kolumbianischen Regierung und Teilen der FARC-EP, Zentraler Generalstab, hier unter der Führung von Calarcá Córdoba, gehen weiter. Da sich der Zentrale Generalstab in zwei rund gleichgroße Fraktionen dividiert hat, sitzen bei den derzeitigen Gesprächen nur die Fronten der Guerilla am Tisch, die ihre Bereitschaft bekundet haben, fest im Friedensprozess zu bleiben. Diese stehen unter dem Kommando von alias Calarcá und beinhalten vor allem die Fronten aus Caquetá, Teile von Putumayo, dem südlichen Meta, Norte de Santander und Antioquia. Am gestrigen Dienstag, den 9. Juli, wurde der fünfte Gesprächszyklus offiziell begonnen und soll bis Freitag, den 12. Juli, andauern.
Die übrigen Fronten in Cauca, Nariño, Valle del Cauca, Guaviare und Amazonía, die ihre Unterstützung für den aus den Gesprächen ausgeschlossenen Iván Mordisco zum Ausdruck gebracht haben, werden in diesem Zyklus nicht anwesend sein. Gegen jene Strukturen gibt es eine Offensive der staatlichen Sicherheitskräfte, vor allem im Südwesten des Landes. In diesem Zyklus, der in Bogotá stattfindet, sollen mindestens drei Schlüsselthemen behandelt werden: die Achtung der Zivilbevölkerung, die territorialen Veränderungen in den Regionen und die Ausarbeitung einer Agenda für die Beendigung des Konflikts.
Eines der dringlichsten Themen wird zweifellos die Festlegung der Zukunft des Waffenstillstands (gültig bis zum 16. August) sein, der zwar in Nariño, Cauca und Valle del Cauca ausgesetzt wurde, der Knackpunkt wird jedoch sein, dass er in Gebieten wie Guaviare nicht ausgesetzt wurde, obwohl dort mittlerweile auch Strukturen sind, die sich unter Iván Mordisco unterordnen, also nicht den Friedensgesprächen. Der fünfte Gesprächszyklus war ursprünglich für den 20. Juni geplant. Er musste jedoch auf den 9. Juli verschoben werden, damit er nicht mit den Friedensgesprächen der FARC-EP, Zweites Marquetalia, unter der Führung von Iván Márquez kollidiert.