Am 24. Juni begann in Caracas (Venezuela) die erste Runde der Friedensverhandlungen zwischen der Regierung von Gustavo Petro und der FARC-EP, Zweites Marquetalia, die unter dem Kommando von Iván Márquez steht. Dieser war bereits Chefunterhändler des Friedensabkommens von 2016 zwischen der alten FARC-EP und der kolumbianischen Regierung. Der erste Gesprächszyklus endete am gestrigen Samstag mit einer „Vereinbarung über frühzeitige Maßnahmen zur umfassenden und schrittweisen Deeskalation des Konflikts in den Gebieten“.
Die aus neun Punkten bestehende Vereinbarung sieht die Einrichtung einer technischen Unterkommission vor, die für die „Georeferenzierung der Gemeinden, Dörfer und Ortschaften“ zuständig sein wird, in denen sich das Zweite Marquetalia befindet. Der Bericht wird am 15. Juli von Vertretern der Regierungsdelegation und der bewaffneten Organisation vorgestellt. Spätestens am 20. Juli wird in Tumaco (Provinz Nariño) ein Treffen mit den Gemeinden und Vertretern der Parteien stattfinden, um „die Methodik und den Zeitplan für die Identifizierung von sozialen und wirtschaftlichen Projekten mit schneller Wirkung festzulegen“.
Am Ende dieses ersten Zyklus verpflichtete sich die Guerilla, nicht bewaffnet oder in Uniform „in Gemeindehauptstädten und städtischen Zentren oder auf primären und sekundären Land- und Flusswegen“ unterwegs zu sein. Es wurde auch vereinbart, dass sie sich verpflichten, die von ihnen festgenommenen Personen freizulassen. Die Parteien einigten sich auch auf einen „einseitigen Waffenstillstand“, der die verfassungsmäßigen und gesetzlichen Befugnisse der Sicherheitskräfte nicht einschränken soll, wie sie sagten.
Außerdem vereinbarten sie, „eine Reihe von Maßnahmen zu entwickeln, um frühzeitig einen Beitrag zur Wiedergutmachung für die Opfer des Konflikts zu leisten“, wo sie präsent sind. Im Rahmen der Deeskalation des Konflikts wird die nationale Regierung Programmen zur integralen Agrarreform und Landrückgabe Vorrang einräumen, die von Strukturen der bewaffneten Organisation in den Gebieten, in denen sie sich befinden, respektiert werden. Am Ende dieses ersten Zyklus erklärte das Zweite Marquetalia, dass sie nicht für die Angriffe auf die Friedensunterzeichner in der Wiedereingliederungszone Miravalle in San Vicente del Caguán, Provinz Caquetá, verantwortlich sei.