Vertreibung aus Miravalle wegen dem Krieg

In der letzten Zeit berichteten wir über den Konflikt in der östlichen Kordillere und vor allem den Konflikt zwischen den beiden Fraktionen der FARC-EP, die hier um Einfluss kämpfen. So gibt es einen Disput um territoriale Kontrolle zwischen der FARC-EP, Zweites Marquetalia, unter der FÜrung von Iván Márquez sowie der FARC-EP, Zentraler Generalstab, unter der Führung von Iván Mordisco, der hier auf die Struktur des Südostblocks Jorge Suárez Briceño unter dem Kommando von Calarcá allerdings keinen Einfluss mehr ausübt. Zuletzt geriet die lokale Bevölkerung und die Friedensunterzeichner der alten FARC-EP aus Miravalle in den Konflikt. Der Zentrale Generalstab bedrohte diese aufgrund einer vermeintlichen Zusammenarbeit mit dem Zweiten Marquetalia und forderte diese zum Verlassen ihrer Zone auf.

„Es ist kein Abschied, es ist ein Wiedersehen für immer“, schreibt nun eine Gruppe von Friedensunterzeichnern und sich in das zivile Leben wiedereingegliederte Kollektiv in ihren Abschiedsbrief aus Miravalle in der östlichen Kordillere zwischen Huila und Caquetá. Bei den Unterzeichnern des Briefes handelt es sich um ehemalige Kämpfer der Gruppe Remando por la Paz, die als Vertreter Kolumbiens an einem internationalen Rafting-Turnier teilgenommen hat und deren Mitglieder nun die Zone verlassen werden. „Unser Weggang aus dem Dorf Miravalle, das in der Bäuerlichen Schutzzone des Pato-Flusses und des Balsillas-Tals liegt, ist eine reale und unmittelbare Tatsache. Wir sind gezwungen, das Gebiet, den Raum der Wiedereingliederung, unsere Heimat, unseren geliebten ‚Bergkamm‘, unser Mutterland, die Wiege der natürlichen Inspiration für unsere Projekte zu verlassen“, heißt es in dem Kommuniqué.

„Der Grund für diese Entscheidung ist die Unmöglichkeit, nach 7 Jahren der Rückkehr in unsere Gebiete mit dem Krieg, mit der bewaffneten Konfrontation, weiter zu leben und zu koexistieren. Wir sind in einen absurden Streit zwischen der Guerilla des Zentralen Generalstabs und der des Zweiten Marquetalias hineingezogen worden, der uns die Möglichkeit nimmt, unsere touristischen und sportlichen Aktivitäten in unserem Dorf fortzusetzen“, schreiben die Mitglieder dieser Gruppe. Das Schreiben wurde auch von der Gruppe Caguán Expeditions unterzeichnet, einer Vereinigung von Friedensunterzeichnern, die sich für touristische Aktivitäten in der Region einsetzen. Sie sagen jedoch, dass sie angesichts des Konflikts in der Region nach neuen Zielen suchen müssen. Das Angebot könne bei dem Konflikt nicht weiter fortgeführt werden, die Existenz ist nicht gesichert

„Wir bedauern und finden es schwierig, diesen Sprung zurück in die Vergangenheit zu verstehen, diese durchschlagende Unfähigkeit und Trägheit der Akteure, den Krieg zu beenden und die Gemeinden, die Anführer und die gemeinschaftlichen Entwicklungs- und Regierungsprozesse, die wir mit großer Anstrengung gegen den Strom steuern, nicht einzubeziehen oder zu unterwerfen“, fragten die Friedensunterzeichner in ihrem Abschiedsbrief an das Gebiet, das in den letzten Jahren ihre Heimat war. „Wir fordern den Staat, allen voran die nationale Regierung, auf, Leben und Sicherheit in den Gebieten zu garantieren. Die bewaffneten Akteure müssen dringend ihren Willen und ihr Engagement für den Frieden unter Beweis stellen, um den absurden Krieg zu beenden und die Gemeinschaften zu schützen, die so viele Jahre lang gelitten haben.“

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