Präsenz der FARC-EP und Gegenaktionen

Auf einigen Videos, die gerade in den sozialen Netzwerken zirkulieren, sind Kämpferinnen und Kämpfer der FARC-EP von der Front Ismael Ruíz zu sehen, die durch einen Ort patrouillieren. In vielen Regionen, die der Staat aufgegeben hat, ist das keine Seltenheit, doch die Medien stürzen sich gerne auf solche Bilder. So laufen bewaffnete Kämpfer der Guerilla durch die Straßen des Dorfes Gallego, welches sich in der Gemeinde La Plata in der Provinz Huila befindet.

Während der Patrouille nahmen die Kämpfer der FARC-EP Kontakt zur Bevölkerung auf, forderten Geldzahlungen und Maßnahmen für die Instandhaltung der Infrastruktur und ordneten auch die Schließung von Spirituosenläden und Bars, die für das lange Feiern bekannt sind und erinnerten an das Fahrverbot nach 20 Uhr abends. Diese Maßnahmen werden von der Guerilla häufig verhängt, um die Kriminalität einzuschränken.

Die Front Ismael Ruíz ist vor allem in Huila und Tolima präsent und ist Teil des Bloque Occidental Comandante Jacobo Arenas (Westblock der FARC-EP Kommandant Jacobo Arenas), der sich aus dem Coordinador de Occidente (Westliches Koordinierungskommando) herausgebildet hat. Unter dem Westblock firmieren etwa 12 Strukturen der Guerilla, die zwischen Cauca und Nariño, aber auch Huila und Tolima operieren. Diese gehören zum Zentralen Generalstab der FARC-EP unter Iván Mordisco, die in Friedensgespräche mit der Regierung treten wollen.

Zu Gegenaktionen der staatlichen Sicherheitskräfte kam es daraufhin in dieser Gegend, aber auch in den Provinzen Caquetá und Putumayo. In den letztgenannten Provinzen ist das Ziel von Armee und Polizei, das Vordringen der Front Jorge Briceño der FARC-EP im Süden Caquetás zu verhindern sowie die Aktionen der Front Carolina Ramírez in Putumayo zu beschneiden. Dabei soll es auch zu zahlriechen Verhaftungen gekommen sein. Beide Fronten gehören dem Östlichen und Südlichen Block der FARC-EP des Zentralen Generalstabs an.

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