Der Zentrale Generalstab der FARC-EP unter dem Kommando von Iván Mordisco hat ein Kommuniqué veröffentlicht, dass von Andrey Avendaño vorgelsen wird. Er gilt als einer der Sprecher der aufständischen Bewegung. In dem Kommuniqué nimmt die Guerilla Stellung zum Waffenstillstand und zum Friedensprozess. Es wird verdeutlicht, dass nur ein Überwachungsmechanismus für die Einhaltung eines Waffenstillstandes sorgen kann. Zudem habe die Guerilla auch nach der Aufkündigung des Waffenstillstandes in vier Provinzen keine offensiven Aktionen durchgeführt. Damit zeigt sie ihren Friedenswillen.
Nach Ansicht des Sprechers der Guerilla kölnne die Überprüfung an der Spitze des nationalen Mechanismus nur dann durchgeführt werden, wenn der Waffenstillstand wiederhergestellt werde. Er sagte, dass seine Delegierten für dieses Team bereit seien, nach Bogotá zu reisen und Gespräche über die Einrichtung des Tisches zu beginnen. Avendaño bezieht sich auf den Kontroll-, Überwachungs- und Verifizierungsmechanismus (MVMV), der in dem am 8. Februar dieses Jahres unterzeichneten Protokoll festgelegt wurde. In diesem Dokument wurde festgelegt, dass der Mechanismus zwei Ebenen haben wird, eine lokale und eine nationale Ebene.
Die nationale Ebene wurde bereits am 24. April installiert und besteht aus fünf Mitgliedern der FARC-EP, fünf Mitgliedern der Streitkräfte, aus Delegierten des Verteidigungsministeriums und des Büros des Friedenskommissars sowie Delegierten der katholischen Kirche und der Vereinten Nationen. Der lokale Mechanismus wurde unter anderem deshalb nicht eingerichtet, weil die Staatsanwaltschaft die Haftbefehle für die Vertreter der Guerilla nicht aufgehoben hatte. Nun seien jedoch die Haftbefehle temporär aufgehoben worden, was den Friedensprozess erleichtern würde. Wir berichteten bereits vor wenigen Tagen darüber.
In dem Kommuniqué kündigt die Guerilla auch die Freilassung eines Minderjährigen an, der angeblich Mitglied der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) war und nun von der FARC-EP gefangen genommen wurde. „Wir geben auch bekannt, dass wir weiterhin Minderjährige in unseren Reihen überprüfen, die gegen unsere Rekrutierungsregeln verstoßen, wie wir es immer getan haben“, saget die Guerilla. In der Guerilla können Personen ab 15 Jahren freiwillig mitwirken. Anbei dokumentieren wir einige Passagen aus dem Kommuniqué mit dem Titel „Die politische Lösung wird immer unser Horizont sein“, hauptsächlich vom ersten Teil:
Die politische Lösung wird immer unser Horizont sein, 13. Juni 2023
„Wir grüßen das kolumbianische Volk, vor allem all jene, die unermüdlich für die großen Errungenschaften kämpfen, die zu Errungenschaften für die gesamte kolumbianische Gesellschaft werden. Wir schließen uns dem nationalen Jubel über das lebendige Erscheinen der vier Minderjährigen an, die nach dem tragischen Flugzeugabsturz vom 1. Mai 2023 im Dschungel des Guaviare verschwunden waren, und wir hoffen, dass Sie wieder mit ihren Großeltern und Familienangehörigen zusammenkommen können.
Am vergangenen 23. Mai hat die nationale Regierung den mit der FARC-EP vereinbarten bilateralen Waffenstillstand für ausgesetzt erklärt. Tage zuvor hatten wir öffentlich verkündet, dass der Waffenstillstand in der Krise sei und wir haben einige Elemente gefunden, die wir für notwendig hielten, um die Auswirkungen des Konflikts auf ein Minimum zu reduzieren, wie wir es besprochen haben. Sogar seit dem 22. September 2022, als wir die Einstellung der Offensivmaßnahmen gegen die Streitkräfte ankündigten und während dieser ungefähr 5 Monate, in denen das von den Parteien gemeinsam vereinbarte allgemeine Protokoll geregelt wurde.
Bis zu diesem Zeitpunkt ermöglichten die guten Dienste des nationalen Überwachungsteams, der Wille unserer Organisation und des nationalen Volkes die Freilassung von mehr als 20 Soldaten und Polizisten, die Kriegsgefangene waren, und eine deutliche Verringerung der Zahl der Einsätze, die aus dem Konflikt resultierten. Tatsachen, die von den kriegerischen Sektoren des Landes und einigen Medien nicht bemerkt werden. Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens Armee des Volkes FARC-EP erklären der nationalen Öffentlichkeit und der internationalen Gemeinschaft, dass nach dem Datum des Bruches haben wir jede Konfrontation mit den militärischen Kräften trotz der Entsendung von Truppen vermieden, vor allem in den vier Provinzen, denn wir sind der Meinung, dass der Krieg oft irreparable Folgen für die Konfliktparteien hat und die Vermeidung eines Krieges den Gemeinden zweifellos Ruhe bringt.
Wir begrüßen die Veröffentlichung von Resolutionen, die es einigen Genossen unserer Organisation ermöglichen wird, ihre ersten lokalen Überwachungsteams zusammenzustellen, eine Aufgabe, die wenn wir sie von Anfang an übernommen hätten, vielleicht nichts von dem Geschehen passiert wäre. Wir hoffen, dass wir auch weiterhin auf die Bereitschaft und den Willen der Generalstaatsanwaltschaft mit seiner Spitze Francisco Barbosa und den Richtern der Republik zählen können, um die Gerichtsverfahren erfolgreich zu gestalten.“ (…)