Partei Comunes mit Präsenz zum 1. Mai

Die linksalternative Partei Comunes, die aus der Guerilla FARC-EP im Rahmen des Friedensabkommens von 2016 heraus entstanden war, beteiligte sich in vielen Städten Kolumbiens an den Demonstrationen zum 1. Mai. Zuvor reif sie ihre Mitglieder und Sympathisanten auf, den Weg auf die Straße zu finden und Präsenz zu zeigen. Im Fokus standen dabei die Reformen der kolumbianischen Regierung sowie die Lebens- und Arbeitsbedingungen. Dabei versucht die Partei Comunes, die im Historischen Pakt mit anderen progressiven Parteien Kolumbiens zusammenarbeitet, wieder Boden unter den Füßen zu bekommen. In den letzten Jahren hagelte es Wahlniederlagen und auch aus der ehemaligen Guerilla heraus fehlte es an Unterstützung. Dabei wurde häufig die Parteiführung und auch die politische Ausrichtung kritisiert.

Mit der öffentlichen Präsenz, wie aktuell zum 1. Mai, sowie der Zusammenarbeit im Historischen Pakt, will die Partei Comunes einen letzten Strohhalm nutzen, um sich in der politischen Landschaft zu verankern. Zu den Kommunalwahlen will man außerdem durch das Aufstellen von aussichtreichen Kandidaten überzeugen. Eine Teilnahme der Partei an den Demonstrationen zum Internationalen Tag der Arbeit fand nicht nur in den großen Städten wir Bogotá, Medellín, Cali, Bucamaranga, Barranquilla oder Popayán statt, sondern auch in kleinen Städten wie Florencia (Caquetá), Mosquera (Cundinamarca) und Villavicencio (Meta) sowie in den Wiedereingliederungszonen wie zum Beispiel im Dorf „Simón Trinidad“ in Mesetas (Meta).

Der systematische Mord an Mitgliedern der ehemaligen Guerilla FARC-EP hört unterdessen nicht auf. So sind in den zurückliegenden Tagen erneut zwei Friedensunterzeichner ermordet worden. Am frühen Morgen des 30. April wurde Luis Antonio Piedrahita im Osten der Millionenstadt Cali bei einem Messerangriff getötet. Er vollzog seine Wiedereingliederung in das zivile Leben in der Großstadt. Zudem wurde am 1. Mai das Mitglied der Partei Comunes Facundo Amado in der Stadt Bucaramanga ermordet. Immer wieder prangert die Partei Comunes aber auch andere Organisationen die Gewalt gegen ehemalige Guerillakämpfer an, die sich im Wiedereingliederungsprozess befinden. Mehr als 350 ehemalige Guerillakämpfer sind bereits seit 2016 getötet worden.

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