Zweites Marquetalia gründet die 53. Front wieder

In einem Kommuniqué der FARC-EP, Zweites Marquetalia, die unter dem Kommando von Iván Márquez steht, hat diese aufständische Organisation die Wiedergründung der 53. Front angekündigt, die vor allem in der Subregion Sumapaz aktiv sein wird. Das Operationsgebiet sollen die Provinzen von Cundinamarca, Meta und auch Vichada sein. Die 53. Front wird den Namen des im Kampf gefallenen Kommandanten Edison Romaña tragen, der im Dezember 2021 zu Tode kam und im Operationsgebiet der neugegründeten 53. Front sein Wirken hatte.

Im Kommuniqué der 53. Front vom 16. April heißt es: „Wir haben die Neugründung der 53. Front erfolgreich abgeschlossen. Heute wie gestern haben wir ein starkes Gefühl des Kampfes für den Aufbau des Friedens mit sozialer Gerechtigkeit, wahrer Demokratie und Vaterlandshoheit. Wir alle, die vom Frieden träumen, müssen unsere Kräfte bündeln, um das Ziel eines neuen Landes zu erreichen, einer neuen Gesellschaftsordnung, mit einer Wirtschaft, die im Dienste der Nation steht, die sich an den Prinzipien der Menschlichkeit orientiert und die heimische Produktion, Beschäftigung und kostenlose und qualitativ hochwertige Bildung fördert.“

Ebenso wird Bezug auf die bereits bestehende Kooperation mit der ELN genommen. „Wir werden weiterhin versuchen, unsere Bemühungen mit der ELN-Guerilla und all jenen Kameraden zu koordinieren, die ihre Flagge der Heimat nicht zusammengelegt haben.“ Das Kommuniqué endet mit dem Absatz: „Wir sind die Guerilla des Friedens, der Verteidigung der Umwelt, des Territoriums, der entäußerten Interessen unseres Vaterlandes, die die Menschenrechte achten. Wir sind eine bolivarische und internationalistische Aufstandsbewegung. Wir sind die Kinder von Manuel Marulanda Vélez.“

Die 53. Front der „alten“ FAC-EP des Friedensprozesses von Havanna wurde in den 1990er Jahren gegründet und hatte das Ziel, die Hauptstadt Bogotá von seiner südlichen und östlichen Seite einzukreisen. Damit hatte sie eine enorme strategische Bedeutung und kontrollierte somit den Zugang zur Hauptstadtregion. Sie gehörte zum östlichen Militärblock der FARC-EP und Henry Castellanos alias Romaña war damals einer der Kommandierenden. Die Wiedergründung steht somit in historischer Tradition, wenn gleich sie sicherlich nicht dieselbe Kraft entwickeln wird, sondern eher als symbolischer Akt verstanden werden kann.

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