In der ehemaligen Wiedereingliederungszone für ehemalige Kämpfer der FARC-EP „Simón Trinidad“ im Dorf Tierra Grata der Gemeinde Manaure, Provinz Cesar, trafen sich hunderte Menschen aus aller Welt zu einer Internationalen Wiedereingliederungskonferenz. Die Konferenz begann am Montag und hat das Ziel, die Erfahrungen der Wiedereingliederung von ehemaligen Kämpfern aus den verschiedensten Ländern zu sammeln und zu erörtern. Mit dabei waren neben Personen aus der ehemaligen FARC-EP und heutigen Partei Comunes sowie den Instanzen der Wiedereingliederung auch internationale Organisationen, kolumbianische Politiker und Delegationen von wiedereingegliederten Personen, zum Beispiel aus El Salvador, Guatemala, Senegal oder Indonesien.
Das Internationale Treffen wurde von verschiedenen Workshops und kulturellen Aktivitäten begleitet. So trafen ehemalige Kommandanten der Guerilla und jetzige Friedensaktivisten auch auf Besucher der umliegenden Dörfer, sie redeten miteinander und schüttelten sich die Hände. Natürlich gab es auch einen Rundgang in der ehemaligen Wiedereingliederungszone mit Berichten und Erfahrungen der dort wohnenden Personen, vor allem aus der Zeit des Anfangs. Maßgeblich organisiert wurde die Konferenz vom Nationalrat für Wiedereingliederung, der Partei Comunes, der Verifizierungsmission der Vereinten Nationen in Kolumbien, aber auch der norwegischen Botschaft in Kolumbien.
Im Namen der Gruppe der Friedensunterzeichner aus der ehemaligen FARC-EP sprach der Direktor und Leiter der Wiedereingliederung, Pastor Alape, die Grußworte an die versammelten Gäste. Dabei betonte er die Notwendigkeit der vollständigen Umsetzung des Abkommens und die vom Präsidenten vorgeschlagenen Ziele eines totalen Friedens. Ein Teil der Delegationen besuchte dann die Hauptstadt Bogotá, wo nicht nur die Rückkehr organisiert wurde, sondern auch noch Workshops und Veranstaltungen stattfanden. Damit fand sechs Jahre nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens eine wichtige Konferenz statt, die nicht nur dazu diente, Erfahrungen auszutauschen, sondern auch um Hoffnung für eine friedliche Welt zu geben.