In Kolumbien kam es am Wochenende und Wochenanfang zu Kämpfen in verschiedenen Regionen Kolumbiens. Dies betraf vor allem Strukturen der FARC-EP und der staatlichen Sicherheitskräfte. Unter anderem in Argelia, eine Gemeinde im Süden der Provinz Cauca, kam es wiederholt zu Kämpfen zwischen Armee und der Front Carlos Patiño der FARC-EP aus dem Westlichen Koordinationskommando, die mit der 1. und 7. Front um Duarte und Mordisco im Osten des Landes kooperieren.
Ursächlich für die Kämpfe war der Tod von zwei jungen Menschen, die mit einem Motorrad einen Kontrollpunkt der Front Carlos Patiño zu entgehen versuchten. Dabei wurden sie von der FARC-EP erschossen. Stunden nach dem Tod der beiden jungen Männer versuchte die Armee in das Gebiet vorzurücken, was zu Kämpfen zwischen der bewaffneten Gruppe und der Armee führte. Die Front Carlos Patiño ist mittlerweile sehr präsent in der Region, Kontrollpunkte gehören zu einem wichtigen Mittel zur Konsolidierung der militärischen und politischen Macht.
Weitere Kämpfe gab es im Osten des Landes, wobei in einer gemeinsamen Operation von Armee und Polizei ein Leiter der Kommission einer Struktur von Duarte und seiner Verbündeten Iván Mordisco und Calarcá festgenommen und sowie weitere Mitglieder der FARC-EP getötet und auch festgesetzt worden sind. Die Region um La Macarena ist eine Hochburg der FARC-EP. Hier war auch der festgenommene Cipriano González aktiv, der sich zwar 2016 der Wiedereingliederung anschloss, sogar noch im letzten Jahr leitende Positionen in Wiedereingliederungsprogrammen übernahm, aber in diesem Jahr seinen Anschluss an die FARC-EP verkündete.
Zeitgleich stattfindende Angriffe auf Polizeieinheiten gab es unterdessen durch die 33. Front in Tibú, Provinz Norte de Santander. Die 33. Front ist in den letzten Monaten stark angewachsen und konnte durch öffentlichkeitswirksame Aktion auf sich aufmerksam machen. Auch aus anderen Orten gab es bewaffnete Kämpfe zu vermelden, vor allem im Westen des Landes. Interessant dürfte sein, inwieweit sich die Meldungen der Armee bestätigen, dass sich der Ring um Gentil Duarte als Anführer der FARC-EP immer weiter schließt. So sind nicht nur Kämpfer aus seiner Sicherheitseskorte festgenommen, sondern auch ein Camp angegriffen worden, wo er sich kurz zuvor aufgehalten hat.