Kritik der FARC-EP an einseitigen Initiativen der Regierung

Die aufständische Bewegung FARC-EP erklärte nun mehrmals in letzter Zeit, dass der Unilateralismus der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos in den Friedensgesprächen die Stabilität der Errungenschaften in diesem Prozess gefährdet ist.

Wort, Dialog und Vereinbarungen sind drei Begriffe, die zu einem stabilen und dauerhaften Frieden mit Entschädigung und Nicht-Wiederholung führen, versicherte der Leiter der Friedensdelegation, Iván Márquez, unter Bezugnahme auf die positiven Seiten, die während drei Jahren andauernden Gespräche in Havanna erreicht wurden.

Aber, Monolog, Unilateralismus, kompromisslose Sturheit und ausschließender politische Egoismus sind Konzepte und Methoden, die die Stabilität des Erreichten bedrohen und das zerstören, was aufgebaut wurde. In dem Kommuniqué lehnt er klar die einseitigen Initiativen seitens der Regierung ab, die nur von einer der beiden Parteien vorangetrieben werden.

Die FARC-EP fordert erneut Ernsthaftigkeit von der Regierung und hat das Parlament aufgefordert, den Friedensprozess voranzubringen und keine Zwietracht zu säen.

Kommuniqué der Friedensdelegation

Bereits zuvor übte der Oberkommandierende der FARC-EP mittels eines offenen Briefes Kritik an Präsident Santos.

„Das Land und die internationale Gemeinschaft erinnern sich deutlich an den Handschlag zwischen Santos und Timoschenko, dem Tag, an dem wir der Welt bekanntgaben, dass wir eine zufrieden stellende Einigung über die Frage der Gerechtigkeit erreichten. Im Einklang mit dem, was zuvor von dem kolumbianischen Präsidenten zum Ausdruck gebracht wurde, machte diese Leistung den Prozess unumkehrbar.

Die beiden Seiten, inspiriert von einem erfreulichen Optimismus, brachten ihre Bereitschaft zum Ausdruck, zu Arbeiten um eine endgültige Einigung innerhalb einer Frist von sechs Monaten zu erreichen. Ich selbst ging darüber hinaus und brachte unsere Bereitschaft zum Ausdruck, es schon viel früher zu erreichen. Daher erschien der 23. März als der Tag, an dem das kolumbianische Volk in der Lage wäre, um das historische Ende des Konflikts zu feiern.

Heute fühlen wir uns besorgt über die Tatsache, dass es auf der Regierungsseite so erscheint, dies aus einem bestimmten Zweck zu verlangsamen, um den Fortschritt der Vereinbarungen zu erschweren. Das langsame auferlegte Tempo beim Verhandlungstisch und den Unterkommissionen bietet viel Stoff zum Nachdenken. Die häufigen Verschiebungen, die Vorwände und Entschuldigungen für das Nichterreichen und Beenden der Sitzungen kehrten wie erwartet zurück.“

Weiter schreibt er, dass sich plötzlich herausstellt, dass die Vereinbarung über die Gerechtigkeit nicht als abgeschlossen gelten kann; das einzige, was als offiziell galt war eine öffentliche Erklärung. Eine Reihe von Fragen müsste überprüft werden. So stehe der Termin zum Abschluss eines Friedensvertrages am 23. März in Frage. Die aufständische Bewegung werde gezwungen, Auflagen zu akzeptieren, die nicht in ihrem Interesse stehen.

Er betont, dass keine der beiden Parteien das Recht hat, dem anderen Partner bestimmte Bedingungen und Mechanismen aufzuzwingen. Auch sollte nicht der Eindruck erweckt werden, dass die FARC-EP ihr Wort nicht halten würden. Das Gegenteil ist schließlich der Fall und bisher zeigte die Guerilla in vielen Dingen Kompromissbereitschaft und positive Verpflichtungen.

Brief von Timoschenko auf Spanisch
Brief von Timoschenko auf Englisch

Dieser Beitrag wurde unter General veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.