Die kolumbianischen Gewerkschaftsverbände CUT, CTC und CGT und alle Verbände der staatlichen Angestellten, FECODE, Fenaltrase, Fenaser, Unete, Utradec, sowie die Interessenvertretungen von Bildung und der öffentlichen Dienste haben sich darauf geeinigt, einen nationalen Streik am Mittwoch, den 30. Mai durchzuführen. Der Streik richtet sich gegen die vielschichtigen sozialen Probleme im Land.
Wegen des aktuell vorhandenen ökonomischen Modells ist Kolumbien innerhalb Lateinamerikas das Land mit der größten Armut und Ungleichheit in der Einkommensverteilung, nur in Haiti ist diese Schere noch größer. Mit dem Inkrafttreten des Freihandelsabkommens mit den Vereinigten Staaten wird sich diese Situation noch verschlechtern.
Jüngste Umfragen zeigen, dass zwei der gravierendsten Probleme der kolumbianischen Gesellschaft der Mangel an Arbeitsplätzen und deren Qualität sind. So wächst die informelle und sozial nicht abgesicherte Arbeit weiter rasant an, sozialer und gesundheitlicher Schutz als Merkmale menschenwürdiger Arbeit nehmen weiter ab.
Des Weiteren wird die Inanspruchnahme von sozialen Dienstleistungen immer teurer, da viele Bereiche privatisiert werden und staatliche Förderungen zurückgenommen werden. Gerade im Bildungs- und Gesundheitsbereich und bei zentralen Leistungen wie Energie und Wasser sind die Einschnitte und Teuerungsraten besonders spürbar.