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Friedensbotschaft der FARC-EP
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Der einseitig verabschiedete Waffenstillstand, der von der Guerilla initiiert wurde, um den Prozess der Friedensgespräche in Havanna positiv zu gestalten, wurde durch Bombardierungen, Überfälle und Angriffe von Präsident Santos und seinem Verteidigungsminister Juan Carlos Pinzón ausgenutzt, um die Guerilla weiter zu bekämpfen. Dadurch wurde auch ein naher Frieden zu Nichte gemacht. Wiederholt machte die Guerilla die Öffentlichkeit darauf aufmerksam. Stattdessen wurden bei den militärischen Aktionen des Staates viele Guerilleros getötet, die in verschiedenen Landesteilen die einseitige Waffenruhe schamlos ausnutzten, um weiterhin einen Krieg für die Interessen der Oligarchie führen zu können.
Heute, am 21. Januar 2013, wird der Krieg weitergehen. Der weitere friedliche Weg kann nur über einen Waffenstillstand gehen, der beide Seiten betrifft. Einen weiteren einseitigen Waffenstillstand wird es von Seiten der FARC-EP aufgrund der militaristischen Haltung der Regierung nicht geben. Eine militaristische und repressive Haltung gegen jene, die für Gerechtigkeit und Veränderung kämpfen. Frieden kann nur durch tiefgreifende Veränderungen im Land erreicht werden und nur das kolumbianische Volk, vereint und mobilisiert, kann den Frieden zurückerobern. Das ist es, wofür die FARC-EP lange kämpft.
Eröffnet im Jahre 2000, ist das Gefängnis Tramacua in Valledupar eines der ersten seiner Art, die im Rahmen des Plan Colombia und mit Hilfe der USA. Seit der Eröffnung gilt es als eines derjenigen, die eine neue „Ära“ im Strafvollzug eingeleitet haben. Dazu gehört die spezielle Überwachung und Verwahrung der Insassen, die mit systematischen Menschenrechtsverletzungen, Folter, unmenschlichen und erniedrigenden Maßnahmen gegen die Insassen, Beschränkung der internen Mobilität, ungerechtfertigte Isolierungsmaßnahmen der Gefangenen und die Einschränkung zu Kommunikationsmöglichkeiten, Wasser, Gesundheitsversorgung und Sanitäranlagen. Hinzu kommen Verletzungen der Aufsichtsfunktionen und die Verhinderung von besuchen von humanitären Kommissionen durch die Nationale Behörde der Vollzugsanstalten, INPEC (Instituto Nacional Penitenciario y Carcelario).
Allgemein gehalten und an alle Interessierten gerichtet ist ein Kommuniqué der derzeit wohl aktivsten militärischen Struktur der FARC-EP, dem Militärblock „Alfonso Cano“ aus den südwestlichen Regionen Kolumbiens. „Guerillakämpfer und Guerillakämpferinnen, Mitglieder der Klandestinen Partei, Mitglieder in der Bolivarischen Bewegung, politische Gefangene, Freunde und alle Landsleute. Sie erhalten unseren patriotischen Gruß und wünschen, dass das Jahr in Frieden und Harmonie endet. Wir sind voller Hoffnung, dass das Jahr 2013 in unsere Geschichte eingehen wird mit der Unterzeichnung von Vereinbarungen, um den Bürgerkrieg endgültig zu beenden, der für mehr als ein halbes Jahrhundert die kolumbianische Nation ausgeblutet und ruiniert hat.“
„Kommandant Alfonso Cano – Anwesend und Kämpfend“
Das ist der Titel eines Videos von nur vier Minuten. Es ist ein städtisches Kommando der „Milicias Populares“, den Volksmilizen der FARC-EP, welches die Propaganda- und Agitationsaktion in einer kolumbianischen Stadt zeigt. Es ist ein anschauliches Beispiel für die schnelle Aktionsform dieser unbewaffneten politischen Organisation, die mit den kolumbianischen Massen arbeitet, um ihnen die politischen Positionen der aufständischen Bewegung näher zu bringen.
Dies ist besonders in den Zeiten wichtig, in denen in Kolumbien ein Friedensdialog zwischen dem kolumbianischen Staat und den Aufständischen stattfindet. Trotzdem ist es weiterhin notwendig, dass die Arbeit klandestin und vermummt, also mit verdeckten Gesichtern, erfolgen muss, denn der Staat ruht nicht, die Aufständischen und ihre Sympathisanten zu verfolgen, egal ob sie bewaffnet sind oder nicht.
Das Video bestätigt aber auch, dass die Milizen in den Städten, trotz Überwachung, Repression und Hetzjagd durch die staatlichen Sicherheitskräfte aus Militär, Polizei und Geheimdienst weiterhin aktiv sind. Sie sind überall anzutreffen und sie mischen sich in allen erdenklichen Situationen ein, ob in den Sälen der Universität, zwischen den Fußballfans im Stadion oder in den Studios der Sender. Sie sind immer dort, wo auch das kolumbianische Volk zu finden ist.
Von 1986 bis heute wurden mehr als 11300 Fälle bekannt, in denen weitreichende Verletzungen gegen das Leben, die Freiheit und die Unversehrtheit von kolumbianischen Gewerkschaftern begangen wurden. In den letzten zehn Jahren wurden rund 1700 Gewerkschafter weltweit umgebracht, über 60% von ihnen sind in Kolumbien getötet worden. Dies sind Zahlen die zeigen, dass es in Kolumbien kein Umfeld für die freie Ausübung von Gewerkschaftsrechten gibt. Die Straflosigkeit für diese Verbrechen ist ein weiterer Besorgnis erregender Fakt. Die Generalstaatsanwaltschaft schafft es immerhin 25,5% der Tötungsdelikte, aber nur 3% der Fälle von Anti-Gewerkschaftsdelikten zu ermitteln.
Wirklich beunruhigend ist die Beteiligung der kolumbianischen staatlichen Stellen in der Planung und Durchführung von vielen dieser Verbrechen gegen die Gewerkschafter. Jene Beunruhigung wird auch von weltweit anerkannten Organisationen wie des Internationalen Strafgerichtshofs, der Internationalen Menschenrechtskommission, der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) und von Amnesty International beobachtet und angemahnt. Dieses Phänomen ist jedoch zu komplex und schwierig um die Gewalt gegen Gewerkschafter einzudämmen und die Zahl der Aktionen gegen Gewerkschaftsmitglieder zu verringern. Ziel ist es mit Morden, Entführungen und Einschüchterungen die Leute daran zu hindern, dass sie sich für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen einsetzen.
Andrés París, Mitglied der Delegation der FARC-EP, sagte, dass dieser gemeinsame Mechanismus ein Anliegen der Guerilla ist, um auf Augenhöhe mit den sozialen Bewegungen des Landes am Dialog teilhaben zu können. Für ihn und die Guerilla ist die Erreichung eines dauerhaften Friedens eine Sache der Gesellschaft als Ganzes und deshalb sei die Teilnahme aller erforderlich. Seit Jahren bemüht sich die FARC-EP um einen Dialog mit den sozialen Bewegungen, um gemeinsam für ein neues und gerechtes Kolumbien zu kämpfen.