Politischer Gefangener der FARC-EP gestorben

In der Gefangenschaft starb am 05. Februar 2016 der politische Gefangene der FARC-EP John Jairo Hernández Moreno im Krankenhaus San Jorge in Pereira wegen einer Lebererkrankung, an der er seit 2013 litt. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wurde von den Gefängnisbehörden sowie zuletzt im Gefängnis EPS Caprecom nur unzureichend behandelt. Ihm wurde keine spezialisierte Versorgung zur Verfügung gestellt, keine medizinischen Verfahren und Behandlungen, die in seinen Fall erforderlich waren.

John Jairo Hernández Moreno stand auf einer Liste von 71 schwer kranken politischen Gefangenen, für die sich internationale Persönlichkeiten und Gruppen sowie Menschenrechtsorganisationen unter der Leitung von Adolfo Pérez Esquivel und Noam Chomsky einsetzten und ihre Freilassung forderten. Leider wurde der Aufruf von der kolumbianischen Regierung nicht beachtet.

Die FARC-EP weist den kolumbianischen Staat auf die Pflicht hin, den Schutz und die Versorgung von Gefangenen im Sinne der Genfer Konventionen zu wahren. So muss die körperliche Unversehrtheit und das Leben derjenigen gewährleistet werden, die mit dem Kämpfen aufgehört haben und die in den Gefängnissen als Kämpfer und Mitglieder der FARC-EP gelten.

Erklärung der FARC-EP

Wie gefährlich auch entlassene politische Gefangene in Kolumbien leben und wie wenig die Regierung für sie tut, zeigt das Beispiel von Wilson Antonio Lopez Tamayo, ehemals politischer Gefangener der FARC-EP. Er war Teil der Freilassung von 30 politischen Gefangenen und Kriegsgefangenen der FARC-EP durch die kolumbianische Regierung. Am 22.12.2015 kündigte die Regierung die Freilassung an, am 22.01.2016 wurde diese vollzogen und Ende Januar kehrte er nach Medellín zu seiner Familie zurück.

Sein gesundheitlicher Zustand war stets kritisch aufgrund mangelnder Versorgung seines rechten Beines durch die Gefängnisbehörde INPEC. Bereits am 01. Februar wurde er zu Hause aufgesucht und bedroht, man wisse wer er ist und was er tut. Am 03. Februar bekommt er einen anonymen Anruf, dass er streng bewacht wird und dass man wisse, wo er und seine Familie leben und dass sie eines Tages sterben werden. Aufgrund der Drohungen verließ er seinen Ort.

Die Beispiele stehen symptomatisch für den Umgang der Regierung mit Gefangenen und Freigelassenen. Auf der einen Seite mangelnder Schutz und Versorgung in den Gefängnissen und auf der anderen Seiten mangelnder Schutz und Versorgung außerhalb der Gefängnisse. Stattdessen werden private Daten und Fotos veröffentlicht, die die Sicherheit der ehemaligen Gefangenen und deren Familien massiv gefährden.

Erklärung zu Wilson Antonio López Tamayo

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