Kämpfe in Guaviare und Festsetzung von Soldaten

Schwere Kämpfe in der Provinz Guaviare und das Verschwinden von lokalen Zivilisten sorgten am gestrigen Dienstagmorgen für das Festsetzen von 34 Soldaten durch rund 600 Personen aus der lokalen Bevölkerung. Aus dem kleinen Dorf Nueva York der ländlich geprägten Gemeinde El Retorno kamen die Menschen, die sich damit gegen die Militäroperation stellten und die damit verbundenen Bedrohungen der Soldaten. Dem Vorausgegangen war eine Militäroperation gegen den Mobilen Block Martín Villa und seinen Kommandanten Willinton Vanegas Leyva alias Dumar, der unter dem Oberkommando von Iván Mordisco steht und hier operiert. Schon seit einiger Zeit gibt es massive Operationen gegen den Amazonas-Block Manuel Marulanda Vélez der FARC-EP unter dem Oberkommando von Mordisco, der unter anderem aus der Front Carolina Ramírez, der 1. Front Armando Ríos, aber auch der 44. Front und de Mobilen Block Martín Villa besteht. Iván Mordisco soll sich laut Geheimdienstinformationen hier aufhalten.

Die Behörden führten schließlich auch über mehr als fünf Monate hinweg Geheimdienstarbeiten durch, um die Bewegungen von alias Dumar zu überwachen und wichtige Informationen zu seiner Lage zu sammeln. Nachdem die Zone identifiziert worden war, in der sich der Kommandant aufhielt, wurde eine koordinierte Operation eingesetzt. Dumar kam vor mehr als 18 Jahren zur FARC-EP. Damals gehörte er zur 40. Front, danach Teil des Sicherheitsrings von alias Mayimbú, dem Kommandierenden mehrerer Strukturen, die sich von der alten FARC-EP abgespalten hatten und nun wieder eine neue Guerilla aufbauen wollten. Seit dem letzten Jahr ist er der Kommandant des Mobilen Blocks Martín Villa gewesen, die hier unter anderem die FARC-EP bekämpfen soll, die sich unter dem Oberkommando von Calarcá versammelt und im Block Jorge Suárez Briceño zusammengeführt ist. Diese befinde sich im Friedensprozess mit der Regierung.

Bei dem Einsatz gegen den Mobilen Block und ihren Kommandanten, bei dem der Guerillaführer fiel, starben auch etwa 30 Mitglieder der FARC-EP und nachdem die Kontrolle über das Gebiet durch die Armee erreicht wurde, fanden die Soldaten zehn Leichen und nahmen zwei Guerilleros fest, darunter einen Minderjährigen. Sowohl die Leichen als auch die Festgenommenen wurden auf einen provisorischen Hubschrauberlandeplatz gebracht, um aus dem Gebiet evakuiert zu werden. Einer der Toten in der Operation war kein Guerillero, sondern ein Mann in Zivilkleidung, wie auch der Generalstabschef der Streitkräfte bestätigte. Es ist nicht unüblich, dass in diesen Gefechten auch Zivilisten in die Kampflinie geraten. Staatliche Sicherheitskräfte nehmen häufig auch keine Rücksicht darauf. Immer wieder werden auch Zivilisten als vermeintliche Guerilleros präsentiert. Die Militäroperationen und getötete Zivilisten werden versucht zu verschleiern.

Die zivile Gemeinde forderte nun bei der Festsetzung der 34 Soldaten nicht nur die Einstellung der Kämpfe, sondern auch die Übergabe des Körpers eines der bei der Militäroperation am vergangenen Sonntag getöteten Zivilisten. Staatliche Sicherheitskräfte machen hingegen alias Yimmy Martínez, Kommandant der 44. Front des Amazonas-Blocks, dafür verantwortlich, die Gemeinde unter Druck zu setzen, um eine Festsetzung der Soldaten durchzuführen. Laut Geheimdienstberichten sollen Mitglieder der 44. Front dieses Gebiet nach den schweren Kämpfen erreicht haben, um hier für Ruhe und Einstellung der Kämpfe zu sorgen. Sollten sich die Verluste bewahrheiten, dann wäre der Mobile Block Martín Villa stark geschwächt. Auch aus der Provinz Nariño wurde das Verschwinden von zwei Soldaten gemeldet. Hier soll es Kämpfe zwischen der FARC-EP und der Armee gegeben haben. Zudem gibt es wohl Konflikte innerhalb der beteiligten Front Franco Benavides des Westblocks Kommandant Jacobo Arenas.

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