Wie steht es um die 33. Front der FARC-EP?

Man hört derzeit wenig, wie es in dem Friedensprozess und der Demobilisierung der 33. Front der FARC-EP in der nordöstlichen Region Catatumbo aussieht. Zwar gibt es Vorstellungen, die Kämpfer der 33. Front in einer Zone zu konzentrieren und dann den Wiedereingliederungsprozess zu beginnen – die 33. Front gehört zum Block Magdalena Medio der FARC-EP, die sich unter dem Namen Zentralstab der Blöcke und Fronten unter dem Oberkommando von Calarcá in einem Friedensprozess mit der kolumbianischen Regierung befindet. Doch zuletzt war es still geworden, zu viele offene Fragen gibt es, gerade auch in Aspekten der Sicherheit. So tobte bis vor wenigen Monaten ein Krieg zwischen der 33. Front der FARC-EP und der ELN, der noch weiter schwelt. Im Januar dieses Jahr griff die ELN die 33. Front der FARC-EP an, weil diese politisch-militärisch an Boden in der Region gewann.

Eine der letzten Nachrichten im Friedensprozess war die am 1. Juli 2025 unterzeichnete Resolution des Präsidenten Petro, die den juristischen Weg von Willington Henao Gutiérrez alias Mocho Olmedo grundlegend veränderte. Mit der Resolution Nr. 186 aus dem Jahr 2025 entschied die Regierung, seine Auslieferung an die Vereinigten Staaten auszusetzen, da er als Schlüsselfigur innerhalb der Politik des totalen Friedens angesehen wird. In dem Dokument wird argumentiert, dass seine Auslieferung die Fortschritte in den Verhandlungen mit der 33. Front beeinträchtigen könnte. Derzeit befindet sich Willington Henao Gutiérrez weiterhin im Gefängnis La Picota in Bogotá. Er gilt mit Andrey Avendaño als einer der Kommandierenden der 33. Front.

Doch mit dem Krieg im Januar zwischen den beiden Guerillaorganisationen und mit der Konsolidierung der 33. Front hat auch die Präsenz von Antipersonenminen in der Region Catatumbo zugenommen. Diese Sprengsätze wurden vor allem Nahe von Behausungen installiert und verhindern die Rückkehr der im Krieg vertriebenen Gemeinden. Laut einem Bericht der Behörde für umfassende Maßnahmen gegen Antipersonenminen sind in den letzten zehn Jahren über 1.000 Menschen in der Region Catatumbo Opfer von Sprengsätzen geworden. Die Minen dienen hier in Catatumbo vor allem den Guerillaorganisationen, um sich vor den staatlichen Sicherheitskräften zu schützen und noch mehr, um die Bewegungen der jeweils anderen Guerillaorganisation zu behindern. Daher hat die Nutzung in den letzten Monaten noch einmal zugenommen, obgleich im Friedensprozess eine Entmilitarisierung und Beseitigung von Minen vereinbart wurde.

Nachdem sich die 33. Front zuletzt wieder festigen konnte, zeigte die ELN wieder mehr Aktivitäten, um Gebiete von der FARC-EP zurückzuerobern. Kämpfe gab es vor allem in den Gemeinden Tibú, La Gabarra und Ocaña, die stets unter Kontrolle der FARC-EP standen. Kommandierende der 33. Front nutzten Antipersonenminen hier, um ihre Lager, Routen und Einflusszonen zu schützen und so das Vorrücken der ELN zu stoppen. Unterstützung erhielt die 33. Front durch Kämpfer anderer Fronten der FARC-EP, wie der 24., 37. und 10. Front. Solange der Konflikt zwischen beiden Guerillaorganisationen um die territoriale Macht nicht geklärt wird, ist ein Frieden undenkbar. Zu tief ist das Misstrauen und die FARC-EP wird wenig Interesse haben, der ELN den Boden zu überlassen, den sie nun nach der Offensive der ELN mühsam zurückerkämpft hat.

Trotzdem wurde in einer Mitteilung vom 14. Juli im Rahmen der Friedensgespräche die Einrichtung einer Temporären Aufenthaltszone (ZUT) im ländlichen Gebiet von Tibú, Provinz Norte de Santander, erklärt und damit der erste Schritt, nämlich die der Minenräumung in der vorgesehenen Konzentrierungszone. Als Ort für eine Zone wurde die Grenze zwischen Tibú und El Tarra, insbesondere der Bereich von Filo Gringo von der 33. Front vorgeschlagen. Doch ein richtiger Friedensprozess ist noch nicht zu erkennen und vermutlich auch nicht ein klares Willensbekenntnis der 33. Front, so lange viele Sachen ungeklärt sind. Noch besteht das Ziel darin, sich in strategischen Regionen zu stärken, um die politisch-militärische beizubehalten, die mit der ELN konkurriert wird. Hier muss die Regierung eine Lösung entwickeln und auch das Agieren der ELN beschränken.

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