Guerillastrukturen konzentrieren sich für Frieden

In den zurückliegenden Tagen wurde bekannt, dass die kolumbianische Regierung mit den jeweiligen Verhandlungsdelegationen im Rahmen der Friedensgespräche Orte für die Konzentrierung von Guerillagruppen festgelegt hat. Diese Zonen der Konzentrierung sollen perspektivisch der Stationierung, Aufnahme, Entwaffnung und Wiedereingliederung in das zivile Leben für die Guerillakämpfer dienen. Es handelt sich bei den Friedendgesprächen um unterschiedliche Guerillastrukturen aus dem großen Becken der ehemaligen FARC-EP, zum einen die 33. Front in Catatumbo an der Grenze zu Venezuela und zum anderen um die Guerillakoordination Bolivarische Armee im Süden an der Grenze zu Ecuador.

Für die 33. Front der FARC-EP, die zum sogenannten Generalstab der Blöcke und Fronten unter dem Oberkommando von Calarcá gehört, wird für 7 Monate eine temporäre Zone in Tibú, Provinz Norte de Santander, eingerichtet. Diese befindet sich immer noch in einem bewaffneten Konflikt mit der ELN und daher wird der Zone ein besonderes Augenmerk auf Sicherheit der FARC-Kämpfer gelegt werden müssen. Auch Haftbefehle gegen Mitglieder der Organisation sollen aufgehoben, die genaue Lage der Zone soll in einem vertraulichen technischen Dokument festgelegt werden. Die 33. Front gehört zum Block Magdalena Medio „Kommandant Gentil Duarte“.

Mitte des letzten Jahres begann die kolumbianische Regierung im Rahmen ihrer Politik des totalen Friedens formelle Gespräche mit der Guerillakoordination Bolivarische Armee, nachdem diese Gruppe sich von der Segunda Marquetalia der FARC-EP um Iván Márquez getrennt hatte. Der Verhandlungstisch mit der Struktur wurde offiziell in Caracas (Venezuela) eingerichtet, und der Prozess hat bereits fünf Zyklen durchlaufen, der letzte fand vom 22. bis 25. Mai 2025 im indigenen Schutzgebiet Inda Zabaleta in Tumaco, Provinz Nariño, statt. Dort einigten sich die Delegationen auf die Einrichtung einer Zone für umfassende Ausbildung und temporäre Lage, also ähnlich wie bei der 33. Front für eine Konzentrierungszone.

Diese soll im ländlichen Gebiet der Gemeinde Roberto Payán, Nariño, und eine eitere in der Provinz Putumayo entstehen. Ziel ist es, dass die Kämpfer dort ihren Weg in die zivile Gesellschaft beginnen können, was den Verzicht auf Waffen und Sicherheitsgarantien für die Gemeinschaften und Kämpfer einschließt. Laut den Vereinbarungen für diese Zonen sollen 120 Mitglieder der Gruppe an der umfassenden Ausbildung teilnehmen und sich vorübergehend dort aufhalten, 60 in Nariño und 60 in Putumayo. Die unter dem Oberkommando von Walter Mendoza stehende Organisation operiert hauptsächlich in Putumayo, Nariño und Caquetá. Ihre Verhandlungsagenda umfasst Themen wie territoriale Transformationen, Sicherheit für die Gemeinschaften, rechtliche Garantien für ihre Mitglieder, politische Beteiligung und die Einhaltung der in den Dialogen vereinbarten Abkommen.

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