Der bewaffnete Konflikt in der südwestlichen Provinz Cauca macht keine Pause, sondern eskaliert zusehends. Die Kämpfe in bestimmten ländlichen Regionen halten an und derzeitig ist kein Ende der bewaffneten Konfrontation nach der Aussetzung des Waffenstillstandes durch die kolumbianische Regierung zu erkennen. Zum einen schwelt der interne Konflikt in der FARC-EP unter dem Kommando von Iván Mordisco bezüglich seines Oberkommandos, welches von diversen Strukturen in Frage gestellt wird. Zum anderen ist unklar, wie sich die Fronten des Westblocks zu einer Friedenslösung positionieren.
Für Aufregung sorgte nun ein Kommuniqué des Zentralen Generalstabs der FARC-EP, in welchem sich die Guerilla zur Gefangennahme von zwei Beamten der Generalstaatsanwaltschaft und einer Zivilistin im Norden Caucas bekannt hat. Diese Tat, die inmitten dieses Szenarios wachsender Spannungen und Gewalt verübt wurde, hat im ganzen Land eine Welle der Besorgnis ausgelöst. Sie teilten mit, dass an einem Kontrollpunkt in Santander de Quilichao zwei Beamte der Generalstaatsanwaltschaft mit den Namen Gerson René Rivera Fernández und Bethi Amanda Mage Imbachi zusammen mit einer zivilen Begleiterin, María Yeni Ruiz, festgenommen wurden. Dem Kommuniqué zufolge wurden bei den Festgenommenen Waffen, Munition und elektronische Geräte gefunden, die angeblich zum Sammeln von Informationen verwendet wurden.
Die Guerilla führt das Scheitern des Waffenstillstands als Katalysator für die Unsicherheit an, mit der Militär, Polizei und Staatsbeamte in den von ihnen politisch und militärisch kontrollierten Gebieten konfrontiert sind. Diese Erklärung zeigt nicht nur die Fragilität des Friedens in Kolumbien, sondern verdeutlicht auch die Komplexität des nationalen Aussöhnungsprozesses. Hinzu kommt eine vom Regionalen Indigenenrat von Cauca (CRIC) gemeldete Gefangennahme von zwei Mitgliedern der Gemeinde aus San Andrés de Pisimbala. Und gestern explodierte eine Bombe auf einem Motorrad im Ort El Plateado, Gemeinde Argelia.