Eine polemische Diskussion findet derzeit in Kolumbien statt, nachdem Guerilleros der 36. Front des Blocks Magdalena Medio in Yarumal, Provinz Antioquia, Schulmaterialien an Kinder aus sozial schwachen Schichten einiger Schulen verteilt haben. Zwar wird das Auftreten in einem Kommuniqué der Guerilla durchaus als kritikwürdig betrachtet, denn die Guerillakämpfer waren bewaffnet und in Uniform in der Schule. Aber genauso polemisch, wie die Diskussion derzeit in den kolumbianischen Massenmedien geführt wird, schallt es von der FARC-EP in ihrem Kommuniqué zurück. Denn wenn sich die kolumbianische Regierung nur annähernd um die Hälfte der 445.000 Schüler der Provinz Antioquia kümmern würde, dann hätte die Guerilla diese Aktion nicht machen brauchen, schreiben sie in ihrem Kommuniqué.
Statt die FARC-EP zu kritisieren und nur das Schlechte zu sehen, sehen sie stattdessen die Regierung in der Verantwortung. Da diese aber nicht gewillt ist, sich um ihr Volk zu kümmern, sehen sich die Guerilleros als Kommunisten in ihrer Verantwortung dazu. „Heute mehr denn je führt uns unsere revolutionäre Ethik dazu, weiterhin die Gemeinschaften zu unterstützen, die Gegenstand unbefriedigter Bedürfnisse sind, denn die Feinde des Volkes, die immer an der Macht waren, zerstörten das Land, vernichteten die Bildung und jedes der Rechte, die wir rechtmäßig besitzen“, so das Kommuniqué. „Diese Art von Aktivitäten wird fortgesetzt, weil sie Gegenstand unseres Kampfes sind und die Pflicht, wir werden bei den nächsten darauf achten, dass sie professioneller durchgeführt werden, dass die Integrität der Jungen und Mädchen, die die Zukunft von morgen sind, nicht gefährdet wird.“