Der ehemalige Oberkommandierende der sich entwaffneten alten FARC-EP und aktuelle Vorsitzende der aus dem Friedensprozess entstandenen Partei Comunes, Rodrigo Londoño alias Timochenko, hat in einem Interview einer regionalen kolumbianischen Tageszeitung alle bewaffneten Organisationen aufgefordert, sich dem Frieden zu widmen und die Gewalt einzustellen. Außerdem sagte er in ihre Richtung, dass die Organisationen, die den Frieden wollen, „Aktionen ergreifen müssen, die dem Wunsch entsprechen, zum Frieden in Kolumbien beizutragen, denn Friedensunterzeichner werden weiterhin ermordet, soziale Anführer werden weiterhin bedroht und sie verschwinden auch weiterhin.“
Weiter ging er auf ein potentielles Friedensabkommen ein, dass mit dem neuen Gesetz zum totalen Frieden Grundlagen geschaffen worden sind, die auch in dem von der alten FARC-EP und der kolumbianischen Regierung im Jahr 2016 unterzeichneten Friedensabkommen enthalten sind. Er machte darauf aufmerksam, dass es weiterhin notwendig sei, dass das, was in Havanna vereinbart wurde, dem damaligen Verhandlungsort der Friedensgespräche, auch umgesetzt werden müsse. Angeblich hatte wohl auch Rodrigo Londoño an Treffen mit Organisationen teilgenommen, die Friedensgespräche anvisieren.
Tatsächlich ist die Umsetzung des Vereinbarten einer der Punkte, die auf die Agenda gehören. Immerhin ist es einer jener Gründe, warum wieder die Waffen erhoben worden sind. So ist es nicht verwunderlich, dass sich Rodrigo Londoño dazu klar positionierte und forderte, dass „die Umsetzung, die die umfassende ländliche Reform ergänzt, erforderlich ist, die Verteilung von Land, die von Gesundheitsplänen begleitet werden muss, der Bau von Gesundheitszentren, der Bau von Tertiärstraßen, der Bau von Schulen“, sagte der Vorsitzende der Partei Comunes in dem Interview. Er erwähnte auch, dass „politische Reformen im Kongress notwendig sind.“