In einer gestrigen Interview hat der von der Regierung Petro eingesetzte Hochkommissar für den Frieden, Danilo Rueda, den Friedenswillen und Kontakte mit der FARC-EP, Zweites Marquetalia, bekräftigt. So soll Iván Márquez noch leben und es gibt derzeit eine Annäherung der Regierung mit der FARC-EP, Zweites Marquetalia, dessen Oberkommandierender Márquez ist. „Wir können bestätigen, dass er einer von denen ist, die die Botschaften gesendet haben, und dass es eine Gruppe von ihnen gibt, die sich direkt den Vorgesprächen nähern, um die Möglichkeiten eines Dialogs zum Frieden zu erkunden“, sagte er.
Um Iván Márquez und auch das Zweite Marquetalia ist es sehr still geworden. Während sie vorher vor allem durch politische Kommuniqués über ihre Kanäle aufgefallen sind und eine gute Öffentlichkeitsarbeit, war zuletzt kaum noch etwas zu vernehmen, was schon Gerüchte streute, dass die Struktur mit der Erkrankung von Márquez und dem Tod verschiedener Kommandierender nicht mehr richtig handlungsfähig sei. Nun erklärte der Hochkommissar für den Frieden, dass Márquez zwischen „krank“ und „genesend“ sei und dass er nicht direkt mit ihm gesprochen habe, sondern mit Menschen aus seinem engsten Kreis.
Mit der Gründung war die FARC-EP, Zweites Marquetalia, vor allem durch die politische Arbeit aufgefallen, die sie über Webseite, andere Medienkanäle und Kommuniqués in den sozialen Netzwerken durchführte. Militärisch versuchte sie im Land neue Strukturen aufzubauen, scheiterte aber in einigen Regionen an der FARC-EP im Osten und Westen, die unter Iván Mordisco (zuvor Gentil Duarte) eine bessere Verankerung vorweisen konnten. Auch diese Strukturen um die 1. und 7. Front im Osten und dem Westlichen Koordinationskommando haben ihre Bereitschaft für Gespräche zu einem kompletten Frieden erklärt.