Mehrere Organisationen haben an den 72. Geburtstag von Simón Trinidad erinnert, ihn gegrüßt und daran appelliert, dass Friedensabkommen umzusetzen und ihn nach Kolumbien zu überführen. Simón Trinidad ist als hochrangiges Mitglied der ehemaligen FARC-EP weiterhin in einem Hochsicherheitsgefängnis im US-Bundesstaat Colorado inhaftiert. Als Kommandant der FARC-EP wurde er im Jahr 2003 in Ecuador festgenommen, als er sich dort für Gespräche zu einem Austausch von politischen Gefangenen befand. Er traf sich dort mit einem Vertreter der Vereinten Nationen. Bereits zuvor war er als politischer Kommandant in den Friedensgesprächen von Caguán aktiv, die 2002 abgebrochen wurden. Er wurde schließlich in die USA ausgeliefert, wo er noch heute im Gefängnis sitzt.
Politische und soziale Organisationen, darunter auch die aus der Guerilla heraus entstandene Partei Comunes, erinnerten daran, dass er Teil des Friedensprozesses ist und genauso nach Kolumbien gehört und vor der Sondergerichtsbarkeit für den Frieden (JEP) aussagen sollte. Bisher wurde dies Simón Trinidad verwehrt, wenn auch in den zurückliegenden Monaten laut diverser Medienberichte und Aussagen seines Anwaltes die Wahrscheinlichkeit größer geworden ist. Als ehemaliges Mitglied der Guerilla und Unterzeichner des Friedensabkommens muss er ebenso zur Versöhnung, Wiedergutmachung, Wahrheit und dem Aufbau eines neuen Kolumbiens beitragen. Simón Trinidad könnte mit einer Aussage vor der JEP begnadigt werden, wenn die USA dem zustimmen.
Normalerweise haben alle ehemaligen Guerillamitglieder das Recht, vor der JEP zu erscheinen. Der Anwalt von Simón Trinidad, Mark Burton, äußerte sich hierzu, dass das kolumbianische Außenministerium das US-Justizministerium ersucht, Trinidads Erscheinen vor der JEP zu genehmigen. Mit dem neuen kolumbianischen Präsidenten, Gustavo Petro, der das Friedensabkommen besser zu schätzen weiß, als der rechtsgerichtete Präsident Duque, steigen auf alle Fälle die Chancen. Simón Trinidad ist einer der letzten politischen Gefangenen der aufständischen Bewegung. Seit Jahren steht er immer wieder im Fokus von Kampagnen, die seine Freilassung oder zumindest Hafterleichterungen fordern. Simón Trinidads 72. Geburtstag ist am 30. Juli gewesen.