Die Ziele, die man sich innerhalb der Partei Comunes gesteckt hatte, waren hoch. Die Partei, die aus dem Friedensabkommen der FARC-EP mit der kolumbianischen Regierung heraus entstanden ist, wollte wesentlich mehr Stimmen als bei den letzten Wahlen einholen. Damit wollten sie ihre Partei auf einem sicheren Fundament aufbauen. Man spekulierte sogar über eine Erweiterung ihre bisherigen Sitze im Kongress. Doch während des gestrigen Wahltages zum Kongress der Republik wurde klar, dass dieses Ziel nicht erreicht wurde und die Partei weiterhin ein Nischendasein fristet.
Bei den Wahlen konnte die Partei nur knapp über 50.000 Stimmen im gesamten Land erreichen. Dies ist ungefähr die gleiche Anzahl an Stimmen, wie bei den letzten Wahlen im Jahr 2018. Damit ist die Partei weiterhin nicht gefestigt in der politischen Landschaft Kolumbiens. Es ist bemerkenswert, dass diese Partei mit neuem Namen und Programm bei den Wahlen 2018 nach über fünf Jahren seit Unterzeichnung des Friedensabkommens und nach Beginn ihrer politischen Präsenz nicht in der Lage ist, ihre Teilnahme am Kongress auszuweiten und an politischen Einfluss zu gewinnen und somit weiterhin mit 10 Sitzen vertreten sein wird.
Die Partei entstand aus dem Friedensabkommen heraus und garantierte je 5 Sitze für den Kongress und für das Repräsentantenhaus. Dabei wurde festgelegt, dass ihnen diese Anzahl für 10 Jahre garantiert wurde, egal wie niedrig ihre Wahlergebnisse sein würden. Die Wahlen in diesem Jahr sind damit noch eingeschlossen. Bei den Wahlen 2026 müssen sie also in den offiziellen Wahlkampf und von den tatsächlich abgegebenen Stimmen leben. In der zurückliegenden Zeit machte die Partei jedoch vor allem von Abspaltungen und politischen Grabenkämpfen von sich reden, so dass sich auch ein Teil ihrer Basis von der Partei zurückzog.