Mit Besorgnis äußerten sich die im Prozess der Wiedereingliederung befindlichen ehemaligen FARC-Mitglieder aus der Provinz Caquetá nach einem Angriff auf Mitglieder in der Stadt San Vicente del Caguán mittels eines Kommuniqués. So gab es am Wochenende einen Angriff auf ein ehemaliges FARC-Mitglied mit Namen John Sebastián Rivas Narváez, als dieser aus dem Nichts Schläge und Tritte gegen den Kopf erhielt. Ein anderes Mitglied aus der Wiederreingliederungszone in Miravalle (Caquetá), wo beide herkommen und im Schutzsystem integriert und berechtigt sind, Waffen zu tragen, wollte daraufhin zur Hilfe kommen (Leonardo Agudelo Murillo). Es entwickelte sich eine Schießerei inmitten der Stadt.
Später wurde klar, dass es sich um einen Angriff von Polizisten in Zivil handelte, bei dem sich die beiden ehemaligen Personen der FARC nur verteidigen wollten. Sie wussten zu dem Zeitpunkt nicht, dass es eine Aktion des Staates zur Festnahme ihrerseits ein sollte. Nun soll Leonardo sogar der juristische Prozess gemacht werden. Damit wurde auch das Schutzsystem für eine andere wiedereingegliederte Person außer Kraft gesetzt, für die die beiden Männer als Sicherheitsdienst arbeiteten. Auch hier wurde mehrmals auf die fehlende Sicherheit hingewiesen, zum Beispiel in Bereitstellung eines Autos.
Dieser Vorfall zeigt deutlich, wie wenig Interesse der Staat an der Sicherheit von Personen im Prozess der Wiedereingliederung in das zivile Leben hat. Führende Aktivisten haben dabei Anspruch auf einen Sicherheitsdienst. Schlimmer noch, immer wieder werden Vorwände gesucht und Aktionen geschaffen, in denen sich ehemalige FARC-Mitglieder mit juristischen Prozessen auseinandersetzen müssen. Die Wiedereingliederungszone Miravalle liegt in der Region El Pato und ist vor allem durch das Rafting-Team bekannt geworden. Sie war ein Vorzeigeprojekt im Kontext der Wiedereingliederung von ehemaligen Guerilleros, liegt aber immer noch im Einflussgebiet von bewaffneten Strukturen der Ex-FARC.