Zum fünfjährigen Jahrestag des Friedensabkommens der FARC-EP mit der kolumbianischen Regierung ist der UN-Generalsekretär am Montag eingetroffen, um sich mit den Opfern des bewaffneten Konflikts, Regierungsdelegierten und ehemaligen hochrangigen Führern der FARC-EP zu treffen. Der UN-Generalsekretär, António Guterres, wertete seinen Besuch als „Solidarität mit dem kolumbianischen Volk“. Auch der UN-Vertreter in Kolumbien, Carlos Ruiz Massieu bekräftigte, dass die Präsenz von Guterres in Kolumbien „eine Botschaft für das Land ist, auf dem Weg des Friedens und der Versöhnung fortzufahren“.
Am heutigen Dienstag wird sich Guterres mit der Überprüfungsmission sowie mit Vertretern der in Kolumbien anwesenden UN-Agenturen treffen. Zudem besucht er mit dem Präsidenten des Landes, Iván Duque, die Provinz Antioquia, um die ehemalige Widereingliederungszone Llanogrande in der Gemeinde Dabeiba zu besichtigen. Dort kommt es auch zu einem Zusammentreffen mit dem Präsidenten der Partei Comunes, Rodrigo Londoño. Von Seiten der Partei und auch von ehemaligen Guerilleros wurde wiederholt darauf verwiesen, dass die Umsetzung des Abkommens nur schleppend vorankommt und einige Punkte gar nicht adäquat umgesetzt werden.
Am Mittwoch, wenn der fünfte Jahrestag der Unterzeichnung des Friedensabkommens ist, wird es einen zentralen Festakt geben. Der Besuch soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Situation für die kolumbianische Linke und vor allem für die ehemalige aufständische Bewegung mehr als kritisch ist. Der Besuch von António Guterres findet inmitten einer Welle der Gewalt statt, die in den Jahren 2021 mehr als 150 Aktivisten und seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens 1270 sozialen Aktivisten das Leben gekostet hat. In dem polarisierten Land haben die aufständischen Bewegungen wieder Zulauf.