An diesem Wochenende finden in dem Weiler Hector Ramírez, eine der ehemaligen Wiedereingliederungszonen der FARC im Rahmen des Friedensprozesses, die nun zu legalen Dörfern konvertierten, die Feierlichkeiten zum 3. Jahrestag der Unterzeichnung des Friedensabkommens statt. Das Dorf Agua Bonita, in dem sich die ehemalige Wiedereingliederungszone befindet, gehört zu den mittlerweile am besten entwickelten der auf dem ganzen nationalen Territorium bestehenden Zonen. Sie liegt in der Gemeinde La Montañita in der südkolumbianischen Provinz Caquetá.
Mit kulturellen sowie sportlichen Aktivitäten und einer Messe mit Produkten aus allen im Land existierenden Wiedereingliederungszonen wurde das Programm gestaltet. Für Pastor Alape, Mitglied des Nationalen Politischen Rates der FARC-Partei, ist dies eine wichtige Feierlichkeit, da es „ein Abkommen gibt, das das Land zur Verteidigung des Friedens, zum Aufbau der Versöhnung und für das Zusammenkommen der Nation mobilisiert hat, für die Demokratie zu kämpfen.“
Die Organisatoren der Veranstaltung in der Zone, angeführt von Federico Montes aus dem Führungsstab des Ortes, heben den Charakter der Veranstaltung als Feier hervor, denn „es ist eine Aufgabe des Widerstands inmitten aller Widrigkeiten und Schwierigkeiten, die wir hatten, um Frieden zu schaffen. Es zeigt den Willen zum Frieden und die Verpflichtung, die wir gegenüber jedem Mann und jeder Frau haben, die dieses Abkommen von der FARC aus unterzeichnet haben.“
Diese Feier ist auch eine Gelegenheit für die Männer und Frauen der FARC im Wiedereingliederungsprozess anzuprangern, dass das „institutionelles Engagement im lokalen und im provinziellen Rahmen erforderlich ist.“ Es gibt keine konkreten Maßnahmen vom institutionellen Rahmen her, der mit anderen Entwicklungsplänen angepasst wird, um den Friedensprozess zu unterstützen, so Betsy Ruiz, Mitglied des lokalen Führungsebene.
Die Umsetzung des endgültigen Friedensabkommens bietet laut Ricardo Téllez, Mitglied des Nationalen Politischen Rates der FARC, die Möglichkeit, „durch eine Korrelation günstiger Kräfte die Veränderungen durchzusetzen, die das Land braucht und fordert sowie die Versöhnung und den Frieden unter den Kolumbianern ermöglicht.“
Zu den Aktivitäten in dem Ort Hector Ramírez im Dorf Agua Bonita gehörten auch ein Fußballturnier, kulturelle Aktivitäten der farianischen Gemeinschaft, wie sich die FARC-Bewegung selbst nennt, eine Gesprächsrunde, ein Akt der Versöhnung und eine Filmaufführung. Zudem solidarisierte man sich mit den derzeitigen Protesten im ganzen Land. Zu den Feierlichkeiten kamen nicht nur ehemalige Mitglieder der Guerilla und ihre Familien, sondern auch die lokale Bevölkerung. Bis zur Provinzhauptstadt Florencia sind es von Agua Bonita anderthalb Stunden.